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Öffentlich
geführtes Verzeichnis aller Adeligen oder aller bestimmte
Anforderungen erfüllenden Adeligen eines Landes.
Bekanntestes Beispiel ist die 1808 eingerichtete bayerische
Adelsmatrikel; wer in ihr nicht eingetragen war, wurde in den
öffentlichen Akten nicht als adelig anerkannt. Ein generelles
Adelsbuch hatte Sachsen (1902), sachlich bzw. regional
eingeschränkte Adelsmatrikeln gab es in Württemberg für
den standesherrlichen und ritterschaftlichen Adel (1818) und in Tirol
für den grundbesitzenden Adel (1363) bzw. in Preußen mit der
Rheinischen Adelsmatrikel (1827). Die in Baden mittels Verordnung von
1815 vorgesehene Einrichtung einer Adelsmatrikel konnte entgegen
anderslautenden Berichten nicht in die Praxis umgesetzt werden
(Lederle, 174f). Auch in Österreich gab es trotz der in der
Literatur häufig anzutreffenden gegenteiligen Behauptung keine
Adelsmatrikel mit Ausnahme Galiziens und Lodomeriens. Weiters sind auch
die Matrikeln der Baltischen Ritterschaften von Livland,
Estland, Kurland und Oesel zu erwähnen. Die Matrikel der
Kurländischen Ritterschaft wurde bereits ab 1620 erreichtet, die
der anderen Ritterschaften in der Mitte des 18. Jahrhunderts.
- Josef v. Bauer:
Staatliche Adelsbücher, in: Monatsblatt Adler 6 (1906-1919)m 487ff
- Horst Heinrich v.
Einsiedel: Gesetz, die Einrichtung eines Adelsbuches und die
Führung des Adels und der Adelszeichen betreffend, Leipzig 1902,
13ff
- Baron Heiner v.
Hoyningen gen Huene: Die Matrikeln, Geschlechtsregister und
genealogische Arbeit, in: Verband der Baltischen Ritterschaften
1949-1999, Limburg/Lahn 1999, 319ff
- Baron Heiner v.
Hoyningen gen Huene: Die Matrikeln, Geschlechtsregister und
genealogische Arbeit, in: Sigismund Freiherr v. Elverfeldt-Ulm (Hg.):
Adelsrecht, Limburg an der Lahn 2001, 125f
- Alfred Lederle:
Das Adelsrecht im ehemaligen Großherzogtum Baden, in: Archiv
für Sippenforschung 1943, 173f
- Ernst v.
Mühlendahl / Baron Heiner v. Hoyningen gen. Huene: Die Baltischen
Ritterschaften, Limburg/Lahn 1973
- Andrea Schwarz:
Das Königlich Bayerische Reichsheroldenamt und die Adelsmatrikel,
in: Herold-Jahrbuch 1998, 159ff
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